Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Erzählstil ist mitreissend und dennoch nüchtern. Der Epilog rundet die Geschichte sehr gut ab, in dem er den Prolog wieder aufnimmt. Es startet und endet auf einem Flüchtlingsboot im Mittelmeer. Die Hauptfigur Nosa, ein Nigerianer hat beschlossen, sich auf den Weg in ein besserer Leben nach Europa zu machen. Man kann sich gut in ihn hineinversetzen und kann sein Motiv und auch die Motive der Anderen nachvollziehen. Anfangs noch naiv stolpert er bald von einer bedrohlichen Situation in die nächste, in der er völlig hilflos anderen ausgeliefert ist. Der Leser leidet mit und erlebt hautnah, was es heisst, alles Bekannte aufzugeben, um sich auf einen extrem gefährlichen und menschenunwürdigen Weg in eine ungewisse Zukunft zu machen.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es schildert deutlich, dass es Menschen sind, jeder mit seinen eigenen Träumen und Sorgen, die da auf dem Mittelmeer in grosser Not sind. Die Aufmerksamkeit darauf muss noch grösser werden, es kann einfach nicht sein, dass man Menschen ertrinken lässt.