Eva muss mit einem Schicksal klarkommen, das kaum schlimmer sein kann. Ihr Sohn tötet kurz vor seinem sechzehnten Geburtstag gezielt ausgewählte Klassenkameraden (die ihm wohl genervt hätten) und seine Klassenlehrerin.
In Briefen an ihren Ehemann Franklin schreibt sie auf, wie sie das Leben vor und mit Kevin erlebt hat, beginnend mit ihrem Unwillen, überhaupt Mutter zu werden. Liebt sie ihren Sohn? Der sie quasi von Geburt an zu verachten schien, etwas Böses und Dämonisches ausstrahlt? In ihren Rückblenden lernen wir Kevin kennen, aber auch Eva selbst. Womöglich besser, als es ihr Mann tat.
Es ist gruselig, das Verhalten von Kevin, beängstigend. Welchen Anteil hat Eva, oder ihr gutgläubiger braver Ehemann?
Eine wirkliche Erklärung gibt es nicht, maximal eine Idee. Warum Teenager solche Taten begehen. Es ist beklemmend und eindringlich beschrieben, regelmäßig gibt es Einschübe auf Amokläufen in Schulen in den USA. Fast eine Modeerscheinung, auf eine schauerliche, morbide Art.
In den meisten Büchern kann ein Kind nicht der/die Böse sein, oder es gibt ein einschneidendes Ereignis, das sie so werden ließ. Hier ist es anders. Es gibt keine Erklärung.