Irgendwie fühle ich mich mit dem Buch unbehaglich… obwohl ich mir einiges markiert und auch Notizen dazu gemacht habe - doch werde ich den Gedanken nicht los, dass Schreiber sich unglücklich grübelt.
Auf dem Hintergrund vieler Texte, Bücher, Essay’s, etc. die er zum Thema Alleinsein, Einsamkeit, Freundschaft… gelesen hat, versucht er, sein eigenes Alleinsein einzuordnen - vor allem auch zu verstehen und zu begründen. Vorgesehen war es nicht - er hat das Alleinsein nicht gewählt - eher umgekehrt, wenn man es so sehen will - und nun forscht er nach Gründen und Begründungen, um das Scheitern seines Lebensplanes vor sich selbst plausibel zu machen. Dabei werden ihm verschiedene Theorien zu Brücken - die eine Zeit über den Abgrund tragen, um dann doch wieder den Halt zu verlieren und in den Abgrund zu rutschen.
Mir fehlt eine prinzipielle Note von ‘Versöhntheit’ mit dem Ist und Jetzt, auch wenn Schreiber gegen Ende des Textes durchaus durchblicken lässt, dass er lernt, sich mit seinem gewordenen (nicht unbedingt gewählten) Leben zu arrangieren - aber der Text ist mir zu wenig hilfreich, irgendwie bleibt er für mich in der ‘Selbstbespiegelung’ stecken - und auch das Positive hat unterschwellig eine eher negative Note, weil ich drin ein ‘krampfhaftes Bemühen’ spüre. Vielleicht würde ihm die Last leichter werden, wenn er nicht länger um sie kreist?
Ich klappe das Buch zu, habe durchaus Interessantes und Tiefsinniges gelesen - aber es ist flüchtig, den Gedanken fehlt die Kraft, sich zu verwurzeln…