June Hayward ist eine eher nicht so erfolgreiche Autorin, ihr Debut Roman ist gefloppt. Athena Liu hingegen schreibt Bestseller nach Bestseller und ist jedermanns Darling. Als Athena in Junes Gegenwart in ihrer Wohnung ums Leben kommt, zögert June nicht lange und schnappt sich das unfertige Manuskript von Athenas neuem Roman. Was ist schon dabei? Es hat ja vorher keiner gelesen und erzählt hat Athena auch niemandem davon…
Ich fand diesen Roman spannend und auch besonders. Denn normalerweise sollte die Hauptfigur ja eher die gute Person sein, der “Held” der Geschichte. Das ist hier nicht der Fall. June versucht immer wieder, den Lesern gegenüber ihre Tat zu rechtfertigen - denn sie hat das Manuskript umgeschrieben, Athena selber ja auch gar nicht so toll war, wie alle glauben. Und auch, dass sie das Buch unter dem Namen Juniper Song veröffentlicht, ist nicht ihre Schuld, klingt halt asiatischer und der Verlag fand es gut. Aber die Paranoia lässt nicht lange auf sich warten und irgendwann sind auch soziale Medien hinter ihr her. Denn eine Weisse darf doch nicht über Asiaten schreiben?
Der Roman gitb einen spannenden und sehr kritischen EInblick in das Leben von Autoren, Verlagen und wie schnell man fallen gelassen wird, wenn Twitter etwas nicht gefällt. Denn egal, wie man etwas äusstert, irgendjemand ist immer beleidigt, manchmal zurecht, manchmal nicht. Verschiedene Privilegien werden aufgezeigt. Es werden wichtige Fragen aufgeworfen. Ist es kutlurelle Aneignung, Geschichten über Kulturen zu schreiben, aus denen man gar nicht stammt?
Ein etwas anderer Roman, bei dem man mal nicht wünscht, dass alles gut ausgeht für die Hauptfigur.