An ihrem ersten Abend in einem Early-College Programm an der UNC wird Bree Zeugin eines Angriffs, den scheinbar nur sie und zwei weitere Studenten in ihrer wahren Form sehen können. Einer der Studenten löscht ihr Gedächtnis, schlägt aber fehl und fördert Erinnerungen an den Tod ihrer Mutter zutage. Um Bree vor weiteren Komplikationen zu schützen, stellt ihr das College einen Mentor zur Seite, der sie auf dem Campus unterstützen soll. Doch er gehört genauso wie die anderen Studenten zu einem uraltem Orden aus Erben der Ritter der Tafelrunde, die die Welt vor bösen Mächten schützen wollen. So gerät Bree in einen Sog, der sie immer tiefer in diese Verbindung führt und sie vieles kosten wird, während sie ihren eigenen Fähigkeiten auf den Grund geht.
Ich habe dieses Buch geliebt und konnte es nicht aus der Hand legen. Für mich hatte es die perfekte Mischung aus Spannung, Fantasy, guten Charakteren und Worldbuilding, die dazu führte, dass ich mich in der Geschichte verlieren konnte. Kapitel für Kapitel gab es Neues zu erfahren und spannende Subplots, die das Lesen abwechslungsreich gestalteten. Leider hat diese Vielfältigkeit auch zur Folge, dass eine Review diesem Buch nicht gerecht wird und man es unbedingt selber lesen muss. Es ist den Hype, den es auf Booktook bekommen hat, definitiv wert.
Obwohl Bree und ich nur wenig gemeinsam haben, fand ich sie als Maincharakter sehr sympathisch. Gerade da ihre Kämpfe als schwarze Frau in Amerika sehr detailliert beschrieben wurden und so auch als Aussenstehende tief unter die Haut gingen. Auch ihr Verlust wurde mit viel Liebe gestaltet und die Feinheiten von Trauer wunderbar herausgearbeitet. Spannend wird dieses Thema auch durch die Gegensätzlichkeit ihres Vaters, welcher anders mit seiner Trauer umgeht. Auch die Figuren der Bruderschaft sind divers und vielfältig und so hat es mich sehr gefreut eine non-binäre Figur zu sehen. Es gab der Ebene von Unterdrückung und Vorurteile eine weitere Ebene, die durchaus willkommen war. Generell fühlten sich die Bekannt- und Freundschaften sehr dynamisch an und die Figuren wuchsen an ihren Aufgaben. Meine einzige Kritik war, dass es mit der Vielfalt an wichtigen Figuren schwierig war, den Überblick zu behalten.
Als ich mit dem Buch angefangen habe, dachte ich nie, dass ich mich so für die Artussage interessieren könnte. Doch ich war positiv überrascht, wie gut die Integration in die heutige Welt funktioniert hat. Immer wieder hat mich der Detailreichtum in simplen Ausführungen überzeugt und habe mich immer wieder über die Bruchstücke gefreut, die Bree im Laufe der Geschichte erfährt. So wuchs ich gemeinsam mit Bree in den Bund hinein und freundete mich mit den Figuren an. Wie bereits erwähnt gefiel mir besonders die Vernetzung der Artussage und dem Bund mit der Geschichte Amerikas, geprägt von Sklaverei. Er gab dem Roman gewisse Tiefe, die sehr erfreulich war.
Generell gefiel mir dieses Buch unglaublich gut und ich bin froh, mich dem Hype hingegeben zu haben. Auch wenn ich wünschte, dass die deutsche Übersetzung das Cover der englischen Version übernommen hätte. So wäre mir das Buch im Regal wohl viel früher aufgefallen. Legendborn ist ein absolut tolles Buch, dass ich jedem*r Fantasyleser*in ans Herz legen würde. Lasst euch von der Seitenzahl nicht abschrecken. In keiner Sekunde ist die Geschichte träge und der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Mein neuer Lieblingstipp.