Ich muss gar nicht mehr die Klappentexte von Inka Loreen Minden lesen. Ihre Bücher sind immer gut, egal in welchem Genre. Dieses hier hat mich neugierig gemacht. Vor allem, weil es nochmal überarbeitet wurde. Die “alte” Version kannte ich bisher nicht, weswegen ich reinlesen wollte.
Anna und Ben sind schon länger zusammen. Zwei Schausteller im Familienunternehmen. Sie lieben sich, doch im Bett läuft es nicht mehr so gut. Anna hat den Mut gefasst und ihm erzählt, was sie sich im Bett wünscht. Doch Ben scheint nicht darauf eingehen zu wollen. Wirrende Gedanken haben sich in ihrem Kopf eingenistet und sie weiss nicht mehr, was sie glauben soll. Als sie aufgefordert wurde, in die Geisterbahn zu gehen, weil eine Überraschung auf sie wartet, ahnt sie noch nicht, auf welches Erlebnis sie sich eingelassen hat…
Kurzgeschichten sind immer schwierig zu schreiben, weil man nicht so viele Seiten hat, um Tiefe einzubauen. Wir lernen zwei Protagonisten kennen, ein Pärchen, mit Problemen im Bett. Das Setting ist schon ausgefallen gewählt. In einer Geisterbahn wird ja nicht unbedingt gespielt, daher mal was anderes. Sie wird auf einer etwas gruseligen, aber prickelnden Art “entführt”. Es wird schnell deutlich in welcher Richtung es gehen wird und Anna macht mit, trotz ihrer kurzen Skepsis zu Beginn, was verständlich ist. Die ganze Spielerei dauerte nicht sehr lange, aber es war doch spicy und intensiv. Als es vorbei war, musste es natürlich noch etwas gefühlvoll sein.
Wenn man den richtigen Partner hat, kann man seine Wünsche offen legen. Ich denke, das war die Message dahinter. Man sollte sich nicht für seine Vorlieben schämen und stattdessen gemeinsam ausprobieren. Ich fand es in dieser Kurzgeschichte gelungen. Mir fehlte noch das gewisse etwas, aber dennoch kann ich sagen, dass mir die Geschichte und die Protas gut gefallen haben.