Der Krimi hat viel Zeitkolorit - und man staunt nur, wie die Polizei in den 50ern gearbeitet hat/haben muss! - …und trotzdem zur Lösung kam.
Gurt’s Krimi ist solide geschrieben, manchmal derb in der Wortwahl (mitunter wird viel geflucht) und immer wieder gespickt mit ‘Schwiizertütsch’ - ein eigener ‘Personalstil’!
Zwischen das Verbrechen und die Recherche der Polizei schiebt Gurt Rückblenden ein und erzählt damit scheinbar eine weitere Geschichte - doch letztendlich führt er alle Stränge zusammen - und die Lesenden wohl auch ein bisschen hinters Licht… Misst man so manchem eine Bedeutung zu, die es gar nicht hat…
Aus den anfänglich zwei Toten werden im Laufe des Buches mehr - am Schluss schaukelt sich das ganze zu viel Action hoch - und man steht mitten in einer weiteren Geschichte drin - was alles nur noch vertrackter macht!
Trotz allen Haupt- und Nebenfährten kommen Caminada und Marugg dem Täter letztendlich auf die Spur - wobei sie sich dann doch das meiste von diesem erklären lassen müssen. Leider bleiben gefundene Indizien letztendlich unerklärt - ein abgeschlossener Fall, der nicht wirklich abgeschlossen ist, denn vieles wurde angerissen und verpufft im Leeren (die drei Schwestern in Pfäffikon, der tote Italiener der Baufirma, das missbrauchte Fräulein, die Profilspuren…).
Ein guter Krimi - allerdings mit schalem Nachgeschmack…