Für die meisten Menschen gehört das Kochen, Waschen, Putzen – sprich der Haushalt – zum mehr oder weniger geliebten Tagesprogramm. Mit dem Haushalt ist man nie „fertig“, denn am nächsten Tag fängt alles wieder von vorne an. Die Autorinnen geben Tipps, um die Hausarbeit zu vereinfachen, entstressen, und um mehr Zeit für wichtigere Dinge zu haben.
Erster Eindruck: Cover und Buchtitel der Sonderausgabe 100 Jahre Hänssler gefallen mir gut; der Begriff „Haushaltssurvival-Buch“ hätte aus meiner Sicht vermieden werden sollen.
Das Buch ist in 10 Kapitel unterteilt, wie z.B. „Zwei Wege, ein Ziel – Unterwegs zum Survival-Haushalt“, „Dem Geheimnis der verschwundenen Stunden auf die Spur kommen“ oder „Weniger ist mehr – Vom Segen des Wegwerfens“.
Grundsätzlich muss ich mich fragen, wozu ich meinen Haushalt überhaupt optimieren möchte. Was stelle ich mit der gewonnenen Zeit an? Kann ich vielleicht ein brachliegendes Hobby reaktivieren? Mich mit Freunden treffen? Oder einfach ohne schlechtes Gewissen fernsehen?
„Ein Hobby ist kein Luxus, sondern ein wesentlicher Teil des Lebens.“ (Peter Steincrohn)
Das Buch spricht aus meiner Sicht in erster Linie Hausfrauen mit Mann und Kindern an, aber z.B. keine berufstätigen Singles ohne Kinder. Nichtsdestotrotz fand ich es interessant, die Tipps der beiden Autorinnen zu erfahren. Ich habe nicht erwartet, dass ich hier DIE eine Lösung erhalte, so dass der Haushalt im Nullkommanichts erledigt wäre. Die Tipps waren auch nicht bahnbrechend neu für mich, geben aber doch immer wieder Anstoss, das eigene Verhalten zu überdenken. Mit einigen Punkten konnte ich wenig anfangen, so z.B. das minutiöse Auflisten der eigenen Tätigkeiten des Tages und die „Zeitfresser“. Da ich berufstätig bin, ist mein Tag zum grossen Teil durch den Job „besetzt“, und hat nichts mit meinem Haushalt zu tun. Ich möchte auch nicht fünffache Mengen Lasagne oder vierfache Mengen Hähnchen-Reis-Pfanne zubereiten und einfrieren (fehlender Platz im Gefrierschrank).
Am wichtigsten fand ich den Hinweis, dass man sich nicht mit anderen Menschen vergleichen soll, denn nur was für den einen zu funktionieren scheint, muss bei mir noch lange nicht passen. Die Ansprüche an die eigene Arbeit sind eh unterschiedlich, warum sollte also EIN Tipp für ALLE hinhauen? Das Buch ist im Hause SCM Hänssler erschienen, aber der Bezug zum Glaube schlägt sich nicht in den Tipps nieder – knappe 3 Sterne.