Kein Vergleich zu “alte Sorten”, “der grosse Sommer”, “die Liebe an miesen Tagen”. Warum, weil es zu konstruiert wirkte, eine Art Auswanderung auf unbekanntes Terrain (Berlin). Kam daher zäh rüber. Trotz Einsprengseln mit Berliner Lokalkolorit misslungen. Hätte genauso gut in der Neuzeit bzw. digitalem Zeitalter spielen können Die Geschehnisse irgendwie platt, ohne Logik. Gescheiterter Versuch, das Kaiserreich und die 1930er aufleben zu lassen.
Schwaches Buch mit historischem Flair! Allein schon Titel und Umschlag suggerierten ein Jugendbuch. Dieser Verdacht bestätigte sich im Laufe der 300 Seiten. Es wurde mir sehr schnell zu viel; darauf hätte ich verzichten können. Lustigerweise schloss es sich an das andere Buch an, das ich mitbestellte: Tauben im Gras. Dort kamen Schwarze, Afroamerikaner vor, hier (bei Koeppen) wurde ein Schwarzer ermordet - aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Hier (Koeppen) kam eine Messalina (Geliebte des Spartacus, Gladiators) vor, bei Arentz ebenso. Und die Zeit wies auch Parallelen auf. Was mich vor allem störte, war, dass ich keine Seelenverwandtschaft spürte. Die Bücher von Arentz, die ich bisher las, waren richtige Seelentröster; dieses hier ein Seelenzerstörer. War froh, das Buch nach dem letzten (32.) Kapital zur Seite zu legen. Sehr ermüdend, zeitweilig langweilig (obwohl ich historische Romane sehr mag), aufgesetzt komisch, was bei mir eher Trauer auslöste.
Der Autor ergoss sich in der Nostalgie und scheiterte kläglich. Hier hätten die Lektoren eingreifen sollten, steht der Autor doch für eine gewisse Qualität und nicht nur Wissensvermittlung, als Lehrer.
Leser erwarten von ihrem Autor ein bestimmtes Genre, aber ein Mix aus Krimi, Thriller, Lovestory, Krieg und Spionage überfordert eindeutig. Und zum ersten Mal kamen mir die Figuren sehr schwach vor, ohne Charakter, ohne Gesicht. Der Titel war falsch gewählt. Es hätte Diamantenrau(s)ch heissen sollen.