Miriam ist eine erfolgreiche, schöne und starke Geschäftsfrau. Doch dann wird sie von traumatischen Kindheitserinnerungen eingeholt. Auf einmal wird sie Schritt und Tritt von ihrem kindlichen Ich begleitet. Es ist amüsant zu lesen, wie Mirjam mit ihrem früheren Ich diskutiert. Wie kann sie die Ängste und Zwänge aus der Kindheit, die ihr Leben bestimmen ablegen und frei werden? Die Aufarbeitung von Mirjams Vergangenheit und die Thematisierung von zerstörerischen Gottesbildern fand ich sehr eindrücklich, aber teilweise etwas langatmig beschrieben.
Parallell zu ihren inneren Kämpfen geht es auch beruflich plötzlich um Leben oder Tod: Als sie von den kriminellen Machenschaften und Menschenrechtsverletzungen ihrer Firma erfährt, muss sie sich entscheiden: Was ist “das Richtige” und was ist sie bereit für “das Richtige” zu bezahlen? Die thrillermässigen Sequenzen mit viel Action waren sehr spannend zu lesen und liessen mich nur so durch die Seiten fliegen.
Mirjams Persönlichkeitswandel am Schluss war überzeugend und das Ende hinterlässt ein gutes Gefühl. Gerne hätte ich das “Happy End” noch ein wenig mehr ausgekostet und mir deshalb noch einige Seiten mehr gewünscht, bei denen auch die Romantik noch mehr Platz hätte einehmen können.