Eine emotionaler und fesselnder historischer Roman mit viel Tiefgang aus einer Zeit, über die ich noch nicht viele Bücher gelesen habe: Im Jahr 1649, kurz nach dem dreissigjährigen Krieg. Die Mühle, das kleine Dorf in Westerwald und die Menschen sind so lebendig und detailgetreu beschrieben, dass ich voll in die Geschichte eintauchen konnte. Sophie, die Müllerin war mir von Anfang an sehr sympatisch. Ich litt mit ihr mit und es hat mich begeistert, wie sie sich persönlich weiterentwickelt und Leid und Schwierigkeiten überwindet. Die krimiartigen Sequenzen mit einem Mordfall und dem “Mühlegeist” bauen Spannung auf und liessen mich nur so durch die Seiten fliegen. Die Probleme mit denen Sophie konfrontiert wird: Häusliche Gewalt, Kriegstraumata, Diskriminierung von Personen mit Behinderung, sind ja leider auch heute noch aktuell. Sehr einfühlsam und berührend werden diese Problematiken beschrieben. Trotz dieser schweren Themen ist das Buch sehr hoffnungsvoll und handelt von Freundschaft, Glauben und Auswegen aus hoffnungslosen Situation. Humorvoll beschriebene Szenen sorgen für Auflockerung. Das Ende der Geschichte geht nochmals so richtig ans Herz und ist wunderbar romantisch, ohne kitschig zu sein.