Manchmal läuft es einfach nicht rund: Zuerst ein Ex-Freund, dann ein Ex-Job (die Boutique hat dichtgemacht) und nun auch noch eine Ex-Wohnung – der Vermieter kündigt wegen Eigenbedarf! Doch das Blatt wendet sich: Henni kann im kleinen Häuschen ihrer Tante Alma einziehen und findet mit etwas Flunkerei sogar einen Job als Regieassistentin bei den Burgfestspielen. Sie arbeitet direkt mit dem genialen Regisseur Ansgar von Stein zusammen, der einen grossen Schlag bei Frauen hat…
Erster Eindruck: Das Cover mit einer Burg sowie der Buchtitel gefallen mir sehr gut.
Henni hat Glück gehabt, dass sie bei ihrer achtzigjährigen Tante Alma unterschlüpfen kann. Nur dumm, dass diese sie gerne wieder mit ihrem Ex Niko zusammenbringen möchte. Alma hat Niko immer sehr gerne gehabt. Aber nun ja, dieser Zug ist abgefahren. Die Unterkunftsfrage wäre also gelöst, nun der Job: Wie die Jungfrau zum Kinde kommt Henni zum Regieassistenz-Job. Ob sie Ahnung davon hat, was sie eigentlich zu tun hat? Tja, darüber hüllen wir den Mantel des Schweigens. Der Regisseur Ansgar von Stein ist ein beeindruckender Mann, das merkt Henni sofort. Er weiss über ihre Flunkerei betr. Einstellung Bescheid, lässt sie aber nicht auffliegen. Das Flunkern ist ihm wohl selbst nicht allzu fremd.
Wie Henni zu ihrem Job als Regieassistentin kam, war ja mehr als realitätsfremd. Aber wen kümmert schon die Realität? Davon habe ich im Alltag bereits genug. Tante Alma war mein Highlight – eine tolle Frau (und ein wandelndes Literaturlexikon)! Mit Henni hatte ich da eher meine Mühe: Sie scheint nicht so genau zu wissen, was sie eigentlich will. Und sie verschliesst die Augen vor dem Offensichtlichen (da muss ich als aufmerksame Leserin doch leicht die Stirn runzeln).
Die Beschreibungen waren sehr detailliert, so dass ich mich mitten im Geschehen fühlte. Die Einblicke in die Theater- und Literaturwissenschaft haben mir gut gefallen, ebenso diese ganz subtile Romantik am Ende (für mich hätte sie noch deutlicher sein dürfen). Von mir gibt es 3 Sterne.