Nachdem ich schon beim letzten MacBride-Krimi mich gefragt habe, was mit dem guten Mann los ist, liess ich mich auf ein neues Abenteuer des Schotten ein. Und siehe da: The Dead of Winter ist NUR noch daneben. Um was gehts in dem Buch? Detevtive Inspector Montgomery und Detective Constable Reekie haben eigentlich einen einfachen Auftrag. Sie sollen einen sehr betagten und unheilbar kranken Mafiagangsterboss nach Glenfarach bringen, einem Gefängnis im schottischen Nirgendwo, das aussieht wie ein gemütliches Dorf in den HIghlands mit Pub, Hotel, Einkaufsladen und was auch immer, mit dem Unterschied, dass hier fast 200 Sexualstraftäter, Mafiamitglieder, Brandstifter und andere Repräsentanten der Hölle wohnen, mit Fussfesseln gesichert, alle alt und gebrechlich und nicht mehr gesellschaftsfähig. Nachdem die beiden PolizistInnen ihren Passagier abgeliefert haben, beginnt es wie verrückt zu schneien und schneidet das Gefängnis von der Aussenwelt ab. Schneeverwehungen und Eiseskälte machen es nicht einfacher, und als dann auch noch eine verstümmelte Leichen eines Insassen entdeckt wird, merken die beiden Gesetzeshüter bald, dass in Glenfarach ganz und gar nichts stimmt. Eingeschlossen mit dem Abschaum der Menschheit, der absolut nichts mehr zu verlieren hat, kämpfen die beiden bald auf verlorenem Posten. Und es schneit und schneit….Das Thema dieses Krimis ist im Grunde faszinierend, aber die Umsetzung…Stuart MacBride hatte schon immer einen sehr saloppen, geschwätzigen Stil, aber hier hat er es schlicht übertrieben. Die Hauptfiguren sind dermassen unrealistisch und bekloppt gezeichnet, dass man mit der Zeit das Ganze nicht mehr ernst nehmen kann, obwohl es sich doch um ein todernstes, bedrohliches Szenario handelt. Slapstickszenen wechseln ab mit unmöglichen Dialogen unter den Hauptfiguren, und irgendwann ist man als LeserIn nur noch genervt. Schade, weil ich im Grunde ein grosser Fan dieses Autors bin, aber wenns so weitergeht, dann lasse ich es in Zukunft wohl, Stuart MacBride zu lesen. Zwei Sterne kriegt er noch, weil das Buch in meinem Lieblingsland spielt und er Katzenbesitzer ist…