In einer gut katholischen bayrischen Familie aufgewachsen, erlebt Harry im Noviziat einen ersten Verrat durch einen Mitbruder. Sein «Schwul Sein» erlebt er als sehr sündhaft, und bei einer Romreise mit seinen Ordensbrüdern erlebt er Entwürdigendes, vor allem auch Falschheit und Heuchelei. So tritt er aus dem Orden aus, lernt Masseur und wird auch da konfrontiert mit Ausnützung und Respektlosigkeit. Eine schöne Beziehung mit einem verehrten Freund endet tragisch und stürzt ihn in tiefe Trauer und Hoffnungslosigkeit. Sein Comingout zuhause endet beinahe in einer Katastrophe, nur sein Vater zeigt schliesslich Verständnis, er zieht - als «Heimatloser» - nach Berlin und baut sich mühsam ein neues Leben auf. Der Besuch einer alten Freundin schliesslich bringt die entscheidende Wende.
Sarkastisch humoristisch geschrieben im ersten Teil, lässt sich der Roman leicht lesen. Im zweiten Teil wird plastisch geschildert, wie Homosexualität geächtet wird und unverstanden bleibt und zu Leiden und Hoffnungslosigkeit führen kann. Die seelischen Qualen und Nöte, trotzdem zu sich und seiner Veranlagung zu stehen, werden bedrückend spürbar. Ein Plädoyer dafür, dass jeder Mensch, so wie er ist, angenommen, respektiert und geliebt werden will.