Vorneweg: diesem Roman verdanke ich die Entdeckung des mir allerliebsten Cocktails: Sidecar. Zuvor hatte ich nie davon gehört – jetzt ist er der Favorit. Freilich liebt man Bücher für solche Eingriffe ins persönliche Leben. Aber van Vechtens „Party“ ist auch abgesehen von dieser Entdeckung (die ihr ja dank der Rezension bereits gemacht habt) sehr lesenswert. Es ist eine Art Abgesang auf die Goldenen Zwanziger, der Lack ist definitiv schon ab, das Rad dreht sich so schnell, dass es zur puren Erschöpfung von allen führt. Alkohol fliesst in Strömen, die einem heutigen Menschen, der sehr viel Geld für seine Krankenversicherung ausgibt, absolut monströs erscheinen. Der Rausch, das Tempo, die ewige Suche nach einem weiteren Rausch, einer weiteren Party überträgt sich aber auch auf den Leser, zumindest mir ist es so gegangen: da fängt einem der Kopf zu schwirren an. Im Mittelpunkt der „Handlung“ (Anführungszeichen, da es wirklich erstaunlich wenig Handlung ist!) steht ein Ehepaar, das unverkennbar Zelda und Scott Fitzgerald sind.
Van Vechten ist ein Zeitzeuge, man darf davon ausgehen, dass dieser Roman sehr authentisch ist (was die Fitzgeralds angeht, aber auch, was die gesamte Szene zu dieser Zeit angeht). Dass er sich nicht nur in der Beschreibung der Geschehnisse verliert, sondern spöttlisch-ironisch kommentiert, ist eine grosse Stärke des Romans, den ich wirklich empfehlen möchte.