Mehr als alle Anderen beherscht der mysteriöse Milliardär Andrew Bewel das Spiel mit dem Investieren an der Börse. Aus seinem geerbten Vermögen häuft er durch geschicktes Kaufen und Verkaufen von Aktien, Rohstoffen und Obligationen ein unermessliches Reichtum an. Und mehr noch, der Tycoon ist besessen von den Mechanismen der Wertpapiergeschäfte, ein ausgeklügeltes System von Evidenz durch komplizierte mathematische Berechnungen und Intuition verhilft ihm dazu, eine legendenumwobene Gestalt der “roaring twenties” zu werden. Er stellt sich mit grossem Widerwillen seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen. Seine Frau Mildred tritt als Gönnerin kultureller Einrichtungen in Erscheinung. Das Drama seines Lebens ist die Erkrankung seiner Frau. Doch wer war Andrew Bewel wirklich? Die Geschichte rund um den sagenumwobenen Miliardär wird in drei Perspektiven erzählt, als Roman aus der Perspektive des Autors Harold Vanners, der Bewel den Namen Benjamin Rask gibt, der autorisierten Autobiografie von Andrew Bewel und der Perspektive der jungen Ida, die als alte Frau daran erinnert, wie sich Bewel sein Leben und seine Sicht von ihr schreiben liess. Bewel lässt alle Ausgaben des Romans Vanners vernichten. Das menschliche Drama im Leben des Börsenmagnaten wird am Schluss andeutungsweise mit den Tagebuchnotizen Mildreds im Schweizer Sanatorium entschlüsselt. Der Roman ist voller kryptischer Andeutungen und erst im dritten Teil fügt sich das Buch zu einem grossen Ganzen zusammen. Der Autor ist ein Meister der pointenbesetzten Schlenker, die Biografie-Autorin Ida Garzosa ist zum Beispiel Tochter eines italienischen Einwanderers, der überzeugter Anarchist und Marxist ist. Der Roman fordert in seiner raffinierten Konstruktion die Geduld seiner Leser*innen zwar, aber er entschädigt mit wunderbaren Textpassagen, und überzeugt in seinem Plot durch plastisch beschriebene Protagonistinnen und Protagonisten.