“The Kite Runner” spielt in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, und handelt von Amir, dem Sohn eines wohlhabenden Mannes. Schlussendlich flüchten die beiden aber Krieges wegen in die Vereinigten Staaten, was aber doch noch nicht heisst, dass sie mit der Vergangenheit in ihrem Heimatsland abgeschlossen haben. Die Geschichte von dem Jungen, welcher seine ganze Kindheit mit Hassan, dem Sohn des Angestellten seines Vaters, verbringt, hat mich sofort gepackt und schlussendlich auch tief berührt. Es ist ein Buch über Freundschaft und Liebe, aber auch Schicksalsschläge, Hass, Trauer und Schuld. Eine Tat, welche man als Kind begangen hat, oder eine Chance die man eben nicht genutzt hat, kann einem bis ins erwachsene Alter verfolgen und dennoch; es ist nie zu spät, noch das richtige zu tun.
Amirs Kindheit ist nicht einfach. Von seinem Vater wird er nicht immer wirklich Wahrgenommen, und muss früh lernen, mit Eiversucht und Moral umzugehen. Die Religionskonflikte in Afghanistan spielen eine grosse Rolle, und das Buch ist nicht nur herzzerreissend und spannend geschrieben, sondern auch im historischen Kontext sehr lehrreich. Die Charaktere sind tiefgründig, haben verschiedenste Charakterzüge und lassen einem richtig in die Geschichte hineinfühlen.
Viele Dinge auf der Welt, vor allem in diesen Zeiten, wo Krieg überall um uns herum in den Medien thematisiert wird, kann diese Geschichte einem die Augen öffnen und klar machen, welch schreckliche Dinge auf der Welt für viele Menschen immer noch Alltag sind. Es ist ein Roman, welcher die unschönen Dinge nicht verschönert dastehen lässt, und den Leser einlädt, der Wahrheit des Schicksals in das Gesicht zu blicken.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der eine Lektüre sucht, die man im positiven Sinne nicht mehr so schnell vergisst, und gerne in eine Welt eintaucht, in der wir vielleicht noch ganz und gar nicht vertraut sind.
Khaled Hosseini ist ein wahnsinnig guter Autor, es scheint, jedes Wort sei genaustens überdacht worden. Je weiter man in der Geschichte drin ist, desto mehr sieht man die Vernetzung verschiedener Szenen und Gesprächen und für mein Geschmack ist es eben genau das, was ein gutes Buch ausmacht.