Dieses Buch kam als Zufallsfund zu mir und seither habe ich die interessanten Hinweise ständig im Hinterkopf.
In jedem Kapitel wird einer von 15 gängigen Sätzen oder ein Wort vorgestellt und erklärt, wieso der Gebrauch eine schlechte Idee ist. Seither kann ich kaum noch Sätze mit “aber” sagen und verwende bewusster das Wort “auch”. Benutze ich Sätze wie “das ärgert mich” oder “ich möchte mehr xxx machen”, dann klingelt gleich der Alarm im Kopf und sagt, Achtung, genau hinhören, was du da gerade sagst.
Als Beispiel möchte ich das Kapitel “Mehr” vorstellen. Lelia Kühne de Haan räumt hier gnadenlos mit unseren Illusionen auf, welche uns vorgaukeln, wir würden ja bereits und wollten nun mehr davon. Zum Beispiel “ich möchte mehr lesen” dabei habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr ein Buch zur Hand genommen. Oder “ich wünsche mir mehr Selbstsicherheit” dabei bin ich kein bisschen selbstsicher.
Sie erklärt, wieso es darum geht, den Wunsch überhaupt Ernst zu nehmen und wie man das durch kleine sprachliche Änderungen erreichen kann (“ich wünsche mir Selbstsicherheit” / “ich möchte lesen”). Diese Sätze wirken in uns ganz anders, sie bewirken etwas.
Für mich waren die Kapitel über das ABER, den Ärger, das MEHR, das MÜSSEN, das NICHT, die Schuld und die Sorgen sowie über die Versuche am interessantesten. Diese haben meinen inneren und äusseren Sprachgebrauch nachhaltig geprägt.