Auch wenn ich wohl längst nicht so viel Bücher von Stefanie Hasse gelesen habe, wie andere (die meisten sind nämlich erst noch auf der Wunschliste) und bisher noch gar kein Buch von Julia K. Stein gelesen habe, so war ich doch sofort neugierig darauf. Zeitreisen klingen immer gut und zu einem Academysetting sage ich sowieso nie nein.
Die Idee wurde dann auch genial umgesetzt, besonders der Weltenaufbau, der ja eigentlich hauptsächlich innerhalb des Hovers stattfindet, der aber dafür umso besser ausgebaut wurde und durch die Grösse auch nicht irgendwie eingeschränkt wirkt. Auch der Einblick in die Unterrichtsfächer ist gut gelungen und ich finde es schön, dass sich hier die Zeit dafür genommen wird. Das Gesamte kann die Geschichte gut tragen und bietet so vereinfacht die Möglichkeit, dass Leser auch einen guten Einblick auf den Aufbau der Welt bekommen, womit eine gute Basis gebildet wird für weitere Bände.
Auch die Figuren wurden gut aufgebaut. Max Perspektive, die mit Einklammerungen und Einbezug des Lesers ausgeschmückt wurden, sorgt so für eine gut Auflockerung, die wohl gerade beim jüngeren Zielpublikum sicherlich gut ankommt und auch mir gefallen hat (ich habe aber gesehen, dass manche darüber auch ein wenig gespalten waren).
Storylinemässig gab es aber noch irgendwie Lücken. Ich muss hier auch berücksichtigen, dass es auch ein Buch für jüngere Leser ist und es ist auch keineswegs so, als ob die Geschichte langweilig wäre (besonders der Cliffhanger war klasse), aber die Probleme wurden irgendwie immer viel zu schnell gelöst.
Ein Beispiel dazu: Max hat Angst, er gehört hier gar nicht hin, weil er kein Zeitreisegen hat und macht daraus ein riesiges Geheimnis, welches lange mit herumgeschleppt wird und dann wusch, springt er einfach so durch die Zeit und ach ja, seine Eltern waren ja sogar berühmte Zeitreiser (warum Sakura generell nicht früher mal nachgeforscht hat, was ja sonst zu ihr passt, wird auch nicht erklärt, aber ja es ist ja einfach so, und alles ist jetzt geklärt). Man weiss, wohin es führt, man weiss eigentlich von Anfang an, dass er irgendwie das Gen hat, aber bis man dann auch zum Punkt kommt, dauert es viel zu lange und dann ist es auch einfach mal so, ohne grosse Überraschung, ohne weiteres Nachfragen, schon gar nicht natürlich bei irgendwelchen Lehrern oder so und das obwohl diese erste spezielle Zeitreise eigentlich einer der Höhepunkte im Buch bilden sollte (wobei es auch eine geniale und komplexe Idee gewesen wäre, wenn er tatsächlich weiterhin als Anwärter ohne Gen hätte bleiben können und er eben von der Gegenwart aus Missionen unterstützt und die Academy ihn gerade dafür eingeladen hätte).
Man fällt dadurch zum Glück nicht aus der Geschichte. Es war manchmal etwas flach, aber immer noch genügend und der Rest kann dafür umso besser überzeugen und ich freue mich auch schon riesig auf Band zwei. Von daher wurde der Gesamteindruck nicht zu sehr gestört und ich kann dem Buch auch so noch immer volle fünf Sterne geben.