Vom Genre her konnte mich das Buch sofort ansprechen und auch der Klappentext war interessant, womit ich dem Buch auch gerne eine Chance gegeben habe, insbesondere, wenn man schon die schöne Möglichkeit hat, es in einer Leserunde zu lesen.
Man kommt gleich von Anfang an sehr gut in die Geschichte hinein, auch wohl, weil es so gut aufgebaut wurde. Es beginnt doch auch noch, wenn auch sehr kurz, mit Amelias Alltag, womit man schnell alle wichtigsten Figuren kennenlernt, bevor das Tempo auch schon schneller wird. So hat man keine Mühe einzusteigen und voranzukommen, auch dank des einfachen und flüssigen Schreibstils und der relativ simplen Storyline, denen man gut folgen kann, obwohl die Kapitel selbst doch auch eher von der längeren Seite sind.
Die Figuren selbst wurden gut aufgebaut und ich mag es, dass manche gewisse Klischees an ihnen vermieden werden (nicht alle, denn gerade als ich dachte, das Liebesdreieck wurde vermieden, eröffnet sich schon bald darauf ein Neues). Jedoch mag ich es, wie sich die Dinge nicht immer in die Länge ziehen und man auch einfach einmal darüber reden kann, bevor ein grösseres Gefühlschaos folgt, was erfrischend ist.
Manche Dinge kommen mir so aber doch auch ein wenig gestreift vor. Man kann darüber diskutieren, aber wenn dann alles nur erst diskutiert wird, bevor es losgeht, dann zieht es sich doch auch ein wenig. Leider ist das Ganze so auch ungleich verteilt. Es passiert schon einiges, aber lange Zeit sind sie doch auch etwas ratlos in der Unterkunft, bis es am Ende sogar ziemlich überstürzt zum Schluss kommt. Irgendwie ging alles plötzlich viel zu schnell.
Im Gesamten ist es also eine wirklich tolle Geschichte, die auch gewisse Dinge einmal etwas anders aufgreift und erkennt, dass Personen auch miteinander reden können, was viel Wert ist und es für mich auch klar empfehlenswert macht. Jedoch gibt es an einigen Stellen, besonders am Schluss, noch ein wenig Luft nach oben. Von mir bekommt das Buch deshalb vier Sterne.