Der Schweizer Autor verbringt den Sommer wie immer in seinem einfachen Häuschen in einem Dörfchen in der Nähe der Stadt Morella in Katalonien. Er ist gut mit den Einheimischen vernetzt. Die Bevölkerung ist aber überaltert und die Einwohnerzahl sinkt. Der Autor nimmt sich daher vor, in diesem Sommer die Geschichte «seines» Dorfes niederzuschreiben und macht sich daher ständig Notizen. Es fällt ihm aber schwer den roten Faden zu finden, viel leichter von der Hand geht ihm die Gartenarbeit in seinem «huerto» (Garten), obwohl er im Gegenschatz zum Schreiben ein Greenhorn in diesem Bereich ist. Die betagten Einwohner beobachten seine Gartenarbeiten mit Argusaugen von der Gartenmauer, sparen nicht mit kritischen Bemerkungen, aber geben ihm auch manchen guten Rat, damit beispielsweise trotz der Hitze mit einem cleveren Pflanz- und Bewässerungssystem reichlich Kartoffeln geerntet werden können. Leider machen Naturgewalten nicht Halt vor dem huerto – ein kräftiges Gewitter oder Wildtiere verwüsten das Gemüse und mindern die Ernte.
Das Buch liest sich flüssig und passt zum diesjährigen trockenen, heissen Sommer. Der Handlungsrahmen, die Variation der Handlung ist absehbar, wie die wöchentliche Fahrt ins Nähe Städtchen um zwei Zeitungen zu kaufen, aber gerade dadurch wirkt der Alltag im spanischen Dörfchen authentisch. Es passiert nicht viel, aber ich habe Dorfbewohner wie Nachbar Joaquin, Marcos, José Antonio, Aureliano und sein kleines Hundebiest, Señora Angelina gern bekommen. Der Autor beschreibt die Dorfbewohner, die oft ihr ganzes Leben auf diesem Flecken Erde verbrachten, sehr treffend und liebevoll. Die Kapitelüberschriften wirken wie die Notizen des Autors und beschreiben in wenigen Worten eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten Punkte des Kapitels.