Im Vordergrund der Geschichte steht Esme, ein Mädchen, das in ihrer Liebe und Neugier für Worte für ihr Umfeld merkwürdig erscheint.
Schon sehr früh begleitet sie ihren Vater ins Skriptorium, wo er als Lexikograf arbeitet. Anfangs noch zufällig, später immer gezielter sammelt sie Belegzettel auf, welche es nicht ins Oxford English Dictionary schaffen. Irgendwann beginnt sie, eigene Belegzettel zu erstellen, sammelt Wörter vom Markt und von weiblichen Bediensteten auf, die offenbar nicht anspruchsvoll für eine Aufnahme ins Dictionary sind. Wörter, die von der Unterschicht verwendet werden und zumeist von Frauen. Das Sammeln zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, das einige Wendungen durchmacht, angefangen von einer ungeplanten Schwangerschaft, ihrem erst zögerlichen Engagement für den Kampf zum Frauenwahlrecht bis hin zu ihrer grossen Liebe.
Esme ist ein sympathischer Charakter, ein Mensch mit Ecken und Kanten. Ihr Vater hat sie allein grossgezogen, sie ist weder arm noch reich. Sie hat das Potential zum Studium, hadert aber nicht damit, dass sich diese Türe nicht öffnet. Zufrieden im Skriptorium, ängstlich beim Kampf - eine Nichtheldin, die doch was Heldenhaftes leistet.
Schön sind die Einschübe zu den einzelnen Wörtern, besonders auch, weil die englischen Originaltexte bei der deutschen Übersetzung erhalten blieben.
Eine klare Leseempfehlung.