Hätte ich dein Gesicht zu beschreiben fällt mir nicht ganz leicht. Das aber keinesfalls, weil es mir nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil, ich habe es geliebt (und tue es noch immer), aber das geschickt in Worte zu fassen, ist ein ganz anderes Thema.
Von dem ersten Roman von Frances Cha dürften sich ganz bestimmt Leute angesprochen fühlen, die auch schon Cho Nam-Joos Kim Jiyoung, geboren 1982 und/oder Emi Yagis Frau Shibatas geniale Idee gelesen haben und nun nach ähnlichen Titeln suchen. Hätte ich dein Gesicht liest sich flüssig und es hat mich während der Lektüre regelrecht gepackt. Grundverschieden sind die fünf jungen Frauen, um die sich das Buch dreht: Wonna, Miho, Kyuri, Ara und Sujin, wobei jeweils abwechselnd aus der Sicht der ersten vier erzählt wird. Die Frauen stehen im Mittelpunkt mit ihren Erfahrungen und Erlebnissen, mit ihren Gedanken und Gefühlen, sie stellen sich ihrer Gesellschaft, jede auf ihre Art.
Mit der Truppe tauchen wir ein in die Gesellschaft Koreas, wobei nicht die ganze als solches widerspiegelt wird, sondern viel mehr die Erwartungen, die an die Menschen gestellt werden, das Schönheitsideal, das die Beschreibung Wahn mitunter fast mehr verdient und wie sich das alles auf die alltäglichen Beziehungen auswirkt.
Zusammengefasst: Absolut lesenswert.