Die Geschichte von Craig, der eines Tages aufwacht und über keinerlei Erinnerung an das vergangene Jahr verfügt, hat mich während des Lesens durch diverse Gefühlsregungen geleitet: Sympathie vs. Abneigung gegenüber der Hauptfigur, Spannung vs. Langeweile was den Plot angeht, Neugier vs. Vorhersehbarkeit hinsichtlich dessen was passiert sein könnte. Ich hatte nie das Bedürfnis, das Buch wegzulegen. War aber auch nie so gefesselt, dass ich es nicht hätte weglegen können.
Die Handlung spielt in Zürich und München. Wer die beiden Städte kennt, wird so das eine oder andere Aha-Erlebnis haben was die Lokalitäten angeht. Die Storyline bietet durchaus Spannung und Denkanstösse und die Charakterisierung der einzelnen Figuren unterstützen diese positiv. Alles in allem ist Das Messias-Projekt ansprechendes Easy-Reading für Zwischendurch. Was es sicher nicht ist, ist ein Psychothriller. Dafür fehlt eindeutig die Erzählraffinesse in den richtigen Momenten.