Und gleich noch die zweite Rezension zu einer Adaption von König Drosselbart. Ich habe es gerade noch fertiggeschafft, bevor ich morgen für einige Tage verreise. 🙂
Wie ich schon beim ersten Buch, “König Drosselbart – Wahre Liebe“ in der Rezension gesagt habe, kam es mir hier zum Vorteil, dass ich gleich zwei Adaptionen des gleichen Märchens gelesen habe, denn so stachen ihre Einzigartigkeiten echt heraus.
Hier ist die Perspektive gleich von Anfang an aus der Sicht der Prinzessin, was an sich schon einmal neue Ansichten mit sich bringt und sie war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist zwar eindeutig auch oberflächlich und geht mit ihrer scharfen Zunge manchmal auch zu weit, aber ich liebe einfach generell solche Figuren, die ihr Herz auch auf der Zunge tragen und ein grosses Selbstbewusstsein haben. Man kann sie aber auch verstehen. Eingeschlossen im goldenen Käfig mit der Aussicht schon bald einen unbekannten Typen heiraten zu müssen, der vielleicht sogar doppelt so alt wie ich sein könnte, würde mich auch nicht vor Freude in die Luft springen lassen.
Und das finde ich unglaublich beeindruckend gemacht. Man weiss einfach, die Prinzessin im Märchen ist am Anfang alles andere als ein angenehmer Mitmensch. Und Mirelle macht es den anderen auch nicht einfach, aber es wurde so gut erzählt, dass man sie doch auch verstehen kann und dann auch sehr gut erkennt, wie sie immer mehr aus ihren Fehlern lernt (ohne dabei zum Glück ihre scharfe Zunge ganz zu verlieren).
Das Ende ist meiner Meinung nach ganz leicht zu kurz. Ein kleiner Epilog mehr hätte schon gereicht. Ich mag zwar die Idee für das Happy End hier wirklich sehr und bin auch zufrieden damit, aber ich hätte eben gerne gesehen, wo es noch hingeführt hätte, gerade weil es eine solch neue Idee ist. Es ist aber mehr ein kleiner Faktor.
Im Gesamten ist die Geschichte nämlich immer noch wirklich grossartig gestaltet worden und mir hat es sehr gut gefallen. Ich kann es Märchenfans auch wirklich nur empfehlen und gebe dem Buch deshalb auch fünf Sterne.