Dustin Lance Black beschreibt in seinen Memoiren das Verhältnis zu seiner Mutter und wie die beiden es schaffen, eine ‘Brücke zu bauen’. Denn es ist nicht immer einfach: Anstatt zu missionieren wird er Drehbuchautor (2009 gewinnt er den Oscar für das Drehbuch für den Film ‘Milk’) und ist LGBTQIA+-Aktivist, sie ist eine fromme Mormonin, seit der frühen Kindheit gelähmt, arbeitet im Militär im konservativen Süden der USA. Die politische Kluft zwischen ihnen ist gross, doch die Geschichte zeigt, wie über diese Unterschiede hinweggesehen werden kann. Er kritisiert, dass man in der heutigen Gesellschaft darüber definiert wird, welche politische Ansicht man vertritt und dass dadurch sehr viel mehr Hass entsteht, als nötig wäre. “Wir können und lieben und uneinig sein, stellt euch das vor”, sagt Black in einem Interview; eine Einsicht, die auch in den Memoiren immer wieder zum Vorschein kommt.
Das Buch ist absolut lesenswert. Wer seinen Inhalten mit offenem Herzen begegnet kann wohl fast nicht anders, als die sehr lebendig beschriebenen Charaktere zu mögen und zu achten, für das was sie sind - auf beiden Seiten.
“Eine Geschichte von unseren Amerikas” ist der Untertitel des Buches. Er spricht auf die Spaltung der US-Gesellschaft an und auf den Wunsch Dustin Lance Blacks für ein geeintes Amerikanisches Volk.