Mit Gioia Spada treffen wir auf eine Aussenseiterin in ihrer Gymnasiumsklasse, die von ihren Kolleginnen und Kollegen als Trauerkloss bezeichnet wird. Dass sie Rilke liebt und seltene Wörter sammelt, die es nur in ihrer Stamm-Sprache gibt, mit ihrer erfundenen Freundin Tonia diskutiert und den Philosophie-Lehrer Prof. Bove in der Pause mit Fragen löchert, bestärkt ihr Aussenseiter-Image. Ihre Mutter ist geschieden, das Verhältnis zum gewaltbereiten Looser von Vater gestört. Manchmal, wenn die Eltern streiten, flüchtet Joia. Eines Tages landet sie in einer Kneipe und trifft auf Lo, einen dartdpielenden Jungen im Kapuzenshirt. Es bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die so frisch und bezaubernd geschrieben wird, dass man schon das Happyend herbeisehnt. Doch plötzlich ist Lo verschwunden. Eine aufregende Suche von Gioia gegen alle Logik und Widerstände setzt ein. Das Buch ist ergänzt mit philosophischen Lektionen des Professore Bove und viel Worterklärungen nicht übersetzbarer Begriffe. Dass es von einem Pädagogen geschrieben ist, der erzieherisch wertvoll auf uns Lesende einwirken will, ist unübersehbar. Das Buch macht trotzdem richtig Laune, ein heiterer lakonischer Erzählstil und stimmiges Personal sorgen dafür. Man schliesst diese junge Heldin ins Herz, die Handlung wird spannend und pfiffig aufbereitet und es ist durchaus tiefsinnig und zeigt, was wohl nicht nur in Italien den Schulalltag prägt, Gewalt, Mobbing und Überreizung durch Social Media.