Dass Sarah Grimké ausgerechnet in einer aristokratischen Familie mit Sklavenhaltung aufwächst und dann zur bekanntesten Feministin und Verfechterin der Entsklaverei Amerikas wird, ist Hauptthema dieses grossartigen Buches mit über 700 Seiten.
Gefühlsvoll berichtet Sue Monk Kid aus der Perspektive des reichen Mädchens Sarah sowie des Sklavenkindes Hettie über die Missstände der Sklavenhaltung im 19.Jahrhundert in Amerika. Sie schildert den Einfluss der Kirche, die die Haltung von Sklaven in Gottes Namen rechtfertigt. Sie schildert die grausamen Foltereinheiten bei kleinsten Delikten seitens der Sklaven und über die Willkür von Leben und Tod. Sie schildert die Freiheitsträume der Sklaven und die Unmöglichkeit, diese gewünschte Freiheit jemals zu erreichen.
Aus meiner Sicht ein enorm wichtiges Zeitzeugnis, das zudem einen hohen Unterhaltungsfaktor hat. Einziger Nachteil: der Roman mit seinen 700 Seiten benötigt im mittleren Teil etwas Durchhaltevermögen. Es lohnt sich aber!