Ich wage den Vergleich «In einer stillen Bucht» mit «La Traviata». Er scheint etwas sehr speziell zu sein. Warum kam mir beim Lesen diese Assoziation zur Oper von Verdi? Weil beides in Italien stattgefunden hat? Venedig und Capri sind aber nicht vergleichbar und doch? Beide Orte strahlen ein spezielles Ambiente aus. Man riecht förmlich das italienische Flair. Vielleicht aber auch, weil die Oper bei der Uraufführung zuerst durchgefallen ist und nachher ein Erfolg wurde? Gibt es dazu möglicherweise eine Verbindung? Ich fand diesen dritten Krimi von Ventura eine klare Steigerung zu den beiden Vorgängern.
Der Beginn der Geschichte gestaltete sich harzig und mühsam. Viele Namen, viele Schauplätze, ein auf und ab der Gefühle, der Spannungen. In falschen Fährten legen ist Ventura Spitzenklasse. Da eine Spur die bald einmal ins Niemandsland führt. Dort ein mysteriöser Hinweis, der zu einer möglichen Aufklärung führen könnte, aber sich früher oder später in Nichts auflöst. Das Ende, die Aufklärung des Falls wiederum wellenartig. Ich frage mich, habe ich es kommen sehen? Die Antwort: Ja und nein. Typisch für die Schreibweise von Luca Ventura.