Ich bin auf das Buch wegen dem Cover gestossen. Dann der etwas merkwürdige Titel, was mir nicht wirklich was gesagt hat. Anschliessend der Klappentext, der mich neugierig gemacht hat. Bevor ich es gekauft habe, vielen mir ein paar Bemerkungen auf, die einige Leser bereits in deren Rezensionen geschrieben haben: es ist eine Märchenadaption. Von einem Märchen, welches nicht so oft adaptiert wird. Das hat mich schliesslich überzeugt und ich gönnte mir dieses Buch. Ob mir Mirelle und ihre Welt zusagen?
Prinzessin Mirelle ist die einzige Tochter des Königs und wird dementsprechend auch behandelt. Niemand hört ihr zu und insbesondere ihr Vater ignoriert sie mehr als dass er mit ihr spricht. Ihre Zoffe ist die einzige Freundin, die sie hat. Doch nicht mehr lange. Blöderweise denkt man einen Skandal von ihr auf, indem sie anscheinend nackt von einem Unbekannten entdeckt worden ist, während sie im Fluss gebadet hat. Bevor dieser Skandal sich herumspricht, muss Mirelle schnellstmöglich verheiratet werden. So taff und selbstbewusst sie sit schmiedet sie natürlich einen Plan: sie muss all ihre Freier in die Flucht schlagen. Dafür braucht sie nur ihre mächtigste Waffe einzusetzen: ihren Spott. Denn eher geht sie betteln, als sich mit einem Fremden verheiraten zu lassen. Doch sie hat nicht mit den anschliessenden Konsequenzen ihres Vater gerechnet: als Strafe muss sie den erst besten Bettler heiraten, der sie erziehen und zähmen soll. Da sie keine Lösung parat hat, muss sie sich wohl oder übel ihrem Schicksal stellen. Doch sie wird nicht aufgeben und schwört Rache ihrem Vater gegenüber. Bis dahin will sie ihrem neuen Ehemann die Stirn bieten, bis er einknickt. Schafft sie es, ihren Stolz beizubehalten?
Ich kam ganz gut rein in die Geschichte und lerne gleich Mirelle und ihre Zoffe Henriette kennen. Sie sind wie Tag und Nacht, wobei Mirelle die Rebellin unter ihnen ist. Schnell merkt man, wie sie unter all den Männern leidet, da ihr niemand zuhört und sie auch niemand wirklich beachtet. Bis zu einem gewissen Grad verstand ich ihren Spott und verbissene Art. Anders konnte sie sich nicht durchkämpfen. Insbesondere ihr Vater ging mir so dermassen auf die Nerven. Obwohl er nicht all zu oft vorkam. Seine ignorante Art ist einfach nur schrecklich. Er entscheidet über die Köpfen anderer, bevor es auch nur richtig ein Bild dessen gemacht hat. Vorurteile vom feinsten. Mich amüsierte es tatsächlich, wie Mirelle all ihre Freier auseinander nahm und verspottet hatte. Ja, es war fies. Sie wollte sich irgendwie retten. Laurent war auch ein Charakter, den ich als sehr oberflächlich und eitel eingestuft habe. Ihn mochte ich auch überhaupt nicht. Dann kam der Bettler, der Spielmann, ins Spiel und ab da wurde es auch interessanter. Jetzt verstand ich auch, was mit dem Titel gemeint ist und macht auch Sinn. Die beiden können sich nicht wirklich ausstehen, dennoch behandelt der Bettler sie gut (wenn man das so sagen kann). Er erteilt ihr zwar Lektionen, aber man merkt, dass der Bettler eigentlich anders ist. Mit der Zeit erfahren wir mehr über deren Vergangenheit, die mich sehr berührt haben. Die beiden sind sich doch ähnlicher als Gedacht. Ich mochte die ganze Atmosphäre zwischen ihnen und ihr zum Teil witziges Gezanke, doch die Romantik und das Knistern fehlte mir ganz. Ich konnte die beiden nicht wirklich greifen, obwohl ich Joakin doch ins Herz geschlossen habe. Mirelle blieb für mich unerreichbar, obwohl ich ihre Konter ziemlich genoss. Aber das wars auch schon. Dann das Finale: hä? Es kam so abrupt, damit habe ich nicht gerechnet. Da müsste doch noch mehr passieren… Ich fand es schade, dass es so plötzlich geendet hat. Für mich war das Ende unvollständig. Da hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht. Denn die Geschichte begann erst so richtig spannend und gut zu werden. Sehr schade.
Eine süsse, interessante Geschichte für Zwischendurch. Wer Märchenadaptionen mag sicherlich lesenswert. Schlecht war die Geschichte nicht, aber auch nicht super gut. Mir hat es vor allem an Tiefe gefehlt und das Ende kam zu plötzlich. Dennoch fand ich den Schreibstil flüssig locker und bin nur so durch die Seiten geflogen. Für mich leider eine unvollständige Geschichte.