Julia hat sich mit ihrem Mann aus Hamburg verabschiedet und in einer Kleinstadt am Meer ein altes Haus gekauft. Sie planen eine Familie und sie eröffnet dort ein Geschäft mit Keramikwaren. Neben ihrem Haus hat bis vor wenigen Wochen eine Familie gewohnt, die verschwunden ist. In der gleichen Strasse wohnt Astrid, eine Ärztin mit Praxis im Städtchen. Sie betreut auch eine Tante auf der anderen Seite des verlassenen Hauses. Drohbrtiefe erreichen Astrid, Mosaiksteinchen um Mosaiksteinche arbeiten wir uns in diesem Kleinstadtkosmos vor: Astrid, die Drohbriefe erhält. Julia, die um das Verschwinden der Nachbarsfamilie rätselt. Der Verfall der Innenstadt und der Kampf für das Jugendhaus, eine Entwicklung die sowohl Astrid wie auch ihr Mann Andreas stoppen möchten. Was waren das für Zeiten, als Astrid mit ihrer Nachbarin Marli Zaun an Zaun plaudern konnte. Doch irgendwie haben sie sich voneinander entfernt. Bilkau schreibt aus dem Alltag heraus über die kleinen und grossen Probleme ihrer Romanfiguren. Es gibt wunderbare Szenen, die berühren und ergreifen. Man bewundert diese Autorin für ihre Sprache und wie sie daraus dichte atmosphärische Bilder zaubert. So gesehen feiert die Autorin einfühlsam das Leben in einer Kleinstadt mit den kleinen und grossen Problemen des Lebens. Es passiert alles ansatzweise, man vermutet, man glaubt aber viele Erzähltes wird nicht zu Ende erzählt. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, mitunter ist das Kleinstadtleben langweilig und ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich das Buch über weite Strecken auch als langweilig empfunden habe.