Das Buch bietet verschiedene Beiträge unterschiedlichster Theologen (leider nur Männer…). Aus unterschiedlichen Fachrichtungen bieten sie unterschiedliche Blicke auf die Corona-Krise (Schwerpunkt Anfang Ausbruch, so dass die neusten Errungenschaften [z.B. Impfung] kein Thema sind).
Es geht einerseits um die Bewältigung aus dem Glauben, aber auch um die Bedeutung für den Glauben und daraus resultierend für die kirchliche Praxis der Zukunft. Ausnahme bildet dabei Mark-David Janus, der als Corona-Erkrankter seine Erfahrung mit der Krankheit beschreibt und daraus Schlüsse zu ziehen versucht.
Es gibt sehr viele überraschende und vor allem ermutigende Deutungsansätze, die eine Zukunftsperspektive der Hoffnung setzen. So schreibt George Augustin: ‘Die Ohnmacht des Menschen ist der Offenbarungsort Gottes’. Und Thomas Söding folgert, dass die Coronakrise eine ‘Bewährungsprobe der Nächstenliebe’ ist. Konsequenterweise fordert daher Tomas Halik, dass es an der Zeit ist, aus dem vielfach vernetzten Haus, ein Zu-Hause zu schaffen, aber ebenso: ‘Wenn das Christentum zu einer Therapie der Welt beitragen soll, muss es selbst eine Therapie durchlaufen, eine Reform’.
Insgesamt findet sich eine Fülle sinngebender Antworten - wobei sich alle Autoren bewusst sind, dass es ein Angebot an Antworten und Sinndeutungen ist (Jan Heiner Tück) und keine letztgültigen Antworten. Passend schliesst daher das Büchlein mit dem Satz von Karl Wallner: Der Virus hat uns angestossen, jetzt müssen wir selbst kreativ und mutig weiter denken.
…und dieses mutig-kreative Weiterdenken stösst diese empfehlenswerte Schrift an!