Daniel Schreiber verarbeitet in diesem autobiographischen Essay eindrücklich seine Erfahrungen auf dem Weg zur Abstinenz. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Beschreibung seiner eigenen Erfahrungen, sondern um eine Abhandlung über das Thema Alkoholismus auf globaler Ebene. Es wirft einen interessanten Blick auf den gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol, wie auch alle sozialen, soziologischen und kulturellen Aspekte des Alkoholkonsums.
Es geht um den “funktionalen Alkoholismus”. Über jene Alkoholiker, die nicht aufhören, zur Arbeit zu gehen, die man nicht in der Ecke liegen sieht, sondern die unter dem Diktat ihrer Abhängigkeit leben. Die zentrale Achse ist die eigene Erfahrung des Autors, ehrlich, klar und gut geschrieben, die nicht versucht, zu indoktrinieren oder eine Selbsthilfeanleitung zu sein.
Er nähert sich dem Thema auf breiter Basis und zeigt auf, wie das Thema gesellschaftlich wahrgenommen und akzeptiert wird und welche Auswirkungen dies auf Menschen hat, welche mit dem Trinken aufgehört haben.
Nüchtern betrachtet ein sehr gutes und authentisches Buch, welches mich total bereichert hat.