Ich bin überrascht und bewegt über den Gehalt dieser kurzen (eBook) Novelle.
Alice, die Hauptprotagnostin, wollte schon seit ihrer Kindheit mit Elefanten arbeiten, diese faszinierenden Tiere erforschen. Ihre Mutter hat sie als Kind stets zu schulischen Bestleistungen gepusht und hatte eigentlich andere Ziele für ihre Tochter. Viel Liebe und Empathie hat Alice von ihrer Mutter nicht wahrgenommen, die Wärme vermisst. Alice setzt ihre Pläne allerdings um und so handelt auch die Geschichte fast ausschliesslich in Afrika.
Sie trifft bei 5 getöteten erwachsenen Elefanten ein Kalb an und nimmt dieses mit ins Camp - eigentlich ein No-Go. Immer wieder wechseln die Erzählungen zum Leben im Camp, den Erlebnissen mit dem Elfantenkalb mit Episoden aus Alices Kindheit, die nicht einfache, auch schmerzhafte Mutter-Tochter-Beziehung wird dargelegt, so dass sie einem nahegeht. Dann auch immer wieder, wie es im Camp weitergeht, es entwickelt sich sogar eine Liebesgeschichte - aber keineswegs schnulzig.
Es wird viel über Elefanten, ihr Verhalten erzählt, da konnte ich einiges lernen. Anfänglich dachte ich beim Lesen, dass es sich nicht um eine fiktionale Darstellung handelt, sondern dass es sich um eine wahre Geschichte mit einigem an wissenschaftlichem Hintergrund handelt. Sicher hat die Autorin hier seriös recherchiert. Immer mehr entwickelt sich die Story zu einer sehr berührenden Geschichte. Die Hürden, ein Elefantenkalb, das sich als Baby an Menschen gewöhnt, wieder auszuwildern. Der Moment, wo Alice von diesem Elefantenkalb verabschieden muss ist so berührend, dass einem die Tränen kommen können.
Wie es mit dem Mann, mit dem sie tiefe Gefühle verbinden weitergeht, möchte ich natürlich offen lassen. Die Mutter-Tochter–Beziehung wird zum Schluss der Geschichte noch einmal in den Fokus gerückt. Das wäre für mich nicht in dieser Art notwendig gewesen.
Die Sprache ist gut, flüssig zu lesen und auch gut geeignet, wenn man nicht perfekt Englisch kann.
Eine Leseempfehlung.