…der Roman lässt mich wie ein grosses Fragezeichen zurück! - Was habe ich gelesen? Was bedeutet es? Worum ging es denn eigentlich? Wer sind die ‘Ichs’, die da ihr Kapitel erzählen?
…dass ich trotzdem zu Ende liess, lag an der Hoffnung, es möge sich bewahreheiten, was der Klappentext versprach, dass wir Lesende wie durch ein Kalaidoskop auf die Erzähl-Puzzles schauen und bis zur letzten Zeile in Atem gehalten würden. - Ist bei mir defintiv NICHT geschehen. (Zudem ist das Bändchen schmal und die Seiten ‘sparsam’ bedruckt - immer auch leere Seiten zwischen den ‘Kapiteln’, so dass sich die ‘Zeitverschwendung’ in Grenzen hielt….)
Im Kapitel ‘Anfang und Ende’ lebt Richard noch - der anscheinend die irgendwie zentrale Figur ist, ein paar junge Leute werden mit Namen genannt - die dann wenige Seiten später bereits den Sarg desselbigen Richards hinunter lassen… - Was war geschehen?! - null Ahnung - jedenfalls er war tot - und irgendwie handeln die Geschichten danach von den einen oder andern jungen Leuten, die da anfangs an dem See oder am Sarg waren. - Da sich nicht alle Ichs eindeutig identifizieren lassen, ist auch schwer auszumachen, um wen es sich jeweils handelt.
Ein ‘See’ kommt immer wieder vor; Bäume, unter denen gestanden und zum Himmel geschaut wird; das Plastewerk in Schwerin - es gibt durchaus Verknüpfungen von Orten und Namen - eine Art von Miteinander und ‘biografischer Verwobenheit’ - aber ehrlich: ich konnte mir nicht wirklich einen Reim auf das Ganze machen!
Immerhin: sehr berührend fand ich das Kapitel, das den Titel ‘Achtzehn’ trägt (S. 71) oder auch das letzte Kapitel überschrieben mit ‘Fahrt’ (S. 111) - beide haben Aussagen in sich, die für sich/mich Gültigkeit haben.
Insgesamt war für mich das Lesen der Gang durch den Nebel, der sich nicht lichtete - oder eben ein ‘Blitzlichgewitter’, das einem vor lauter Funken die Sicht nimmt - und man weiss nicht, was da grad fotografiert wurde…
Ich hänge für alle weiter Interessierten noch eine ausgiebige Kritik an - die zu einem ganz andern, lobenden Schluss kommt - wo der Rezensent die Infos her hat, denen ich im Büchlein nicht wirklich begegnet bin, weiss ich allerdings nicht…. Literaturkritik