Ich habe bereits einige Bücher von Hanns-Josef Ortheil gelesen. Seine Geschichten sind ruhig und unaufgeregt. Die Sprache des Autors zieht mich leicht in die Geschichten rein und fasziniert mich sehr. Und immer hat es mit Italien zu tun – einen Grund mehr, seine Bücher zu mögen.
Beim Buch der Typ ist da, ist die Handlung nicht weltbewegend. Dieser Typ kommt von Venedig nach Köln. Warum kommt er, was will er? Ich kann diese Fragen nicht abschliessend beantworten. Das Ende bleibt offen.
Bin ich enttäuscht? Ja doch – ein wenig. Einerseits habe ich während des ganzen Buchs darauf gewartet, dass Matteo ein Geheimnis lüftet. Ich erwartete, dass er aus einem ganz bestimmten Grunde diese Reise unternommen hat. Andererseits fand ich spannend zu sehen, dass dieser Italiener mit seinem ruhigen, sonderbaren Auftreten so einiges in Bewegung gebracht hat. Mindestens in Gedanken hat er vieles ausgelöst.
Matteo weisst in dieser schnelllebigen Zeit darauf hin, dass es ich lohnt, öfters mal innezuhalten, den Dingen auf den Grund zu gehen, sich die Sachen von nahem genau anzuschauen, sich Zeit zunehmen, entschleunigen. Ortheil regt an, sich zu fragen, woher komme ich und wo will ich hin?