Die Zeit der Pandemie hat mit jedem irgendetwas gemacht. Egal in welcher Lebenssituation man sich gerade befindet. Daniel Schreiber gibt einen sehr ehrlichen Einblick in seine Erfahrungen während der Pandemie, die er als Alleinlebender gemacht hat. Er beschäftigt sich mit dem Thema, auch indem er viele Quellen zu Rate zieht und sich auch von philosophischer Seite aus nähert. Die vielen Quellenverweise stören den Lesefluss zwar etwas, bieten aber die Möglichkeit, intensiver in Aspekte einzutauchen, wenn man dies für sich wünscht.
Ich habe mich schwer getan, in das Buch einzutauchen, da es für mich am Anfang mehr die gängigen Konventionen des klassischen Partnerschaftsbildes herausstellte und als die wünschenswerte Lebensform erscheinen ließ. Doch mit jeder Seite war ich mehr eingenommen von diesem so ehrlichen Blick auf sich selbst und das eigene Leben, dass ich bis zum Schluss drangeblieben bin. Denn die Betrachtungen zum Thema Freundschaft, die ein wichtiger Pfeiler im sozialen Gefüge sind, ohne idealisiert zu werden, haben mich angesprochen. Hier hätte ich mir fast noch stärkere Worte gewünscht, denn Freundschaften sind neben Familie für mich mit das wichtigste Netz, welches wir uns aufbauen können. Sie bereichern das Leben und können für viele der Vereinsamung entgegenwirken. Denn eines habe ich in dem Text von Daniel Schreiber klar für mich herausgelesen: Allein sein kann eine Bereicherung für einen selbst sein, zu etwas Besonderem werden und ist in keiner Weise mit Einsamkeit gleich zu setzen. Insgesamt eine gute Lektüre, die zum Nachdenken anregt.