Arno Del Curto wollte immer nur eins: Eishockeyprofi sein. Ein Verletzung beendete seine noch junge Spielerlaufbahn, ebnete jedoch den Weg zu einer langjährigen und überaus erfolgreichen Karriere als Trainer des HC Davos. Er erzählt von Höhepunkten und Tiefschlägen seines Lebens auf und neben dem Eis. Franziska K. Müller, Journalistin und Autorin, hat die Geschichte aufgeschrieben.
Erster Eindruck: Das Cover des Schutzumschlages mit dem ausgewählten Bild passt sehr gut (auch wenn ich kein Fan von Schutzumschlägen bin). Fotos im Innern des Buches finde ich immer ein grosses Plus bei Erfahrungsberichten. Der Buchtitel hat mich aufgrund des „Köpfchens“ zum Schmunzeln gebracht.
Wenn ich an mein einziges Eishockeymatch, das ich bisher live vor Ort mitverfolgt habe, zurückdenke, kommen mir folgende Dinge in den Sinn: Kälte, Tempo, unbequeme Sitze, Spass. Ich bin also kein eingefleischter Eishockey-Fan, der möglichst jedes Wochenende zu den Matches reisen „muss“. Arno Del Curto war mir aus den Medien bekannt und so war ich sehr gespannt auf seine Geschichte.
„Wer meint, etwas erreicht zu haben, hört auf, jemand zu werden.“
Arno ist von der Sprache her nicht gerade diplomatisch unterwegs – er sagt, was Sache ist und verzichtet auf Blabla. Das finde ich gut. Es ist schon eine sehr lange Zeit, die er bei HC Davos Trainer war. Eigentlich fast unvorstellbar lange, wenn man bedenkt, wie schnell Trainer heute ausgewechselt werden! Bitter, wenn man plötzlich feststellen muss, dass gegen einen selbst intrigiert wird – es verpasst der Zeit vor seinem Abgang einen schlechten Nachgeschmack.
„Anstand, Ehrlichkeit, Mut, Integrität. Kein Neid, keine Gier. Wer nicht so ist, ist meiner Meinung nach auf dem Holzweg.“
Es sind sehr interessante Begegnungen mit Sportgrössen, die mir zum Teil nur dem Namen nach bekannt waren, wie z.B. Alpo Suhonen oder Wiktor Tichonow. Arno erzählt von seinem Engagement 24/7: er gibt immer Vollgas für die Sache, manchmal wohl auch zulasten der eigenen Gesundheit. Die Schweiz ist klein und die Schweiz beim Wörterseh-Verlag noch ein bisschen kleiner: es freut mich, dass andere Wegbegleiter, über die ich schon Wörterseh-Bücher gelesen habe, hier auch auftauchen: Patrick Fischer oder Ernst „Aschi“ Wyrsch.
Arno zeigt immer wieder seine Bodenständigkeit und sorgt auch dafür, dass seine Spieler möglichst auf dem Boden bleiben. Es ist ihm wichtig, nicht „nur“ Trainer zu sein, sondern insbesondere auch Vertrauensperson. Mir haben das Buch und der Einblick in seine Eishockey-Welt sehr gut gefallen.