Ein kurzes, knackiges Theaterstück über eine der stärksten, aber auch bedrohlichsten Frauenfiguren in der Mythologie und der Sagenwelt. Medea, Königstochter und unsterblich verliebt in Jason, der plant, das goldene Vlies im Kolcherland zu stibitzen, hilft ihrem Geliebten beim Diebstahl und flieht mit ihm und seinen Kameraden nach Korinth. Dort könnten sie glücklich und frei zusammen mit ihren beiden Kindern leben, aber Jason ist zwar ein Held, aber trotzdem auch nur ein Mann. Als er beginnt, anderen korinthischen Schönheiten nachzusteigen und Medea schnöde verstösst, ist das Mass bei der guten Frau mehr als voll. Schliesslich hat sie für ihn alles hinter sich gelassen und alle Brücken abgebrochen. Sie rächt sich auf eine Weise an ihrem untreuen Mann, wie es im Grunde nur eine Frau kann. Sie tötet, was er am meisten liebt, die gemeinsamen Kinder nämlich und ergreift dann die Flucht, lässt einen völlig verzweifelten Jason zurück und flieht nach Athen. In der Antike entstanden, kommt dieses Theaterstück trotzdem recht gut verständlich rüber, man kann die Wut Medeas nur allzu gut nachvollziehen, ein wenig viel Pathos gehört selbstverständlich dazu, es ist schliesslich eine dieser bombastischen Tragödien, die mit viel Pomp und Gedöns daher kommt, aber trotzdem hat mich das Thema gefesselt. Die Wut Medeas ist so riesig, dass sie selbst ihre eigenen Kinder tötet. Furienhaft ist sie der rächende Engel, der alle Grenzen überschreitet und so aber auch unsterblich in der Literatur wird.